Presse

Stadt Bad Segeberg lehnt Virtual-Reality-Projekt als Tourismus-Attraktion ab

Von Museumsarbeit und heißer Luft

Es war ein Artikel der Segeberger Zeitung vom 27.11.2021, der den Vorstand des Fördervereins Kreis- und Stadtmuseum Segeberg e.V. fragend zurückließ; nonchalant behauptete der redaktionelle Text, dass das Alt-Segeberger Bürgerhaus doch eine Heizung habe, vorher habe „niemand genau hingeschaut“. Man musste sich nur „einmal genau umschauen“ und „traute seinen Augen“ kaum, als man auf eine Heizung stieß, bei der man sich wunderte, „wie die Heizung so lange übersehen werden konnte“; „glaubwürdig erscheinend[e] Informanten“ nährten den „Mythos von der fehlenden Heizung“.

Schon eine derart bemüht-blumige Sprache deutet darauf hin, dass dies der Dinge wahrer Kern nicht sein kann. Als dann im Zuge dieser Berichterstattung unser Vorstandsmitglied Nils Hinrichsen verwunderte Rückfragen erreichten, wie er in seiner Zeit als Museumsleiter die Heizung übersehen konnte, veranlasste dies unseren Vorstand, einige Dinge richtigzustellen.

Weiter unten findet sich der Artikel aus der Segeberger Zeitung vom 18.12.2021, der unsere schriftliche Stellungnahme aufgreift – leider an entscheidenden Stellen (zu) stark verkürzt. Daher die Stellungnahme in ungekürzter Fassung nachstehend; möge sich ein jeder Leser ein eigenes Bild der Dinge machen. Eine – im Gegensatz zur Zeitungsmeldung – zutreffende Darstellung der Vorgänge um das Ausscheiden unseres Vorstandsmitglieds Nils Hinrichsen als Museumsleiter im Alt-Segeberger Bürgerhaus findet sich im Übrigen unter der Überschrift „Würdigung des Museumsleiters Nils Hinrichsen“ auf dieser Seite.

Zum ungekürzten Text unserer Stellungnahme:

Stellungnahme des Vorstands des Fördervereins Kreis- & Stadtmuseum Segeberg e.V.

zum Artikel „Überraschung: Museum hat doch eine Heizung“

aus der Segeberger Zeitung von Samstag, dem 27. November 2021

Von Museumsarbeit und heißer Luft

In diesem Artikel erfahren wir, dass das Bad Segeberger Heimatmuseum entgegen allen bisherigen Bekundungen doch eine Heizung hat. Wie überraschend – hatte doch die für den Museumsbetrieb seit vielen Jahren zuständige Volkshochschule Bad Segeberg e. V. stets das Gegenteil kommuniziert. Entsprechend waren auch die für die Museumsleitung vorgesehenen Arbeitszeiten ausdrücklich auf den Zeitraum ab dem 1. April bis zum 31. Oktober des jeweiligen Jahres bestimmt und somit auch die Schließung des Museums während der Wintermonate verfügt worden. Der zuständigen Leitung der VHS war all die Jahre nicht in den Sinn gekommen, die Nichtbeheizbarkeit des Gebäudes zu hinterfragen. Und nun die große Entdeckung: Es gibt doch eine Heizung, die bereits in einem Aktenvermerk über die Sanierung des Hauses aus dem Jahre 1964 erwähnt wird!

Um eine Entdeckung handelt es sich dabei jedoch nicht im Mindesten: Die Existenz der Heizung (der vormaligen Ölheizung sowie der spätere Anschluss an eine Fernwärmeversorgung) wurde sogar durch unser Vorstandsmitglied Nils Hinrichsen stets bei Museumsführungen erwähnt (s. beigefügte Schautafel „Küche und Keller“) – durch den Einbau der Heizung wurden nämlich bauhistorische Spuren vernichtet; entsprechend erreichen uns verwunderte Rückfragen.

Am 2. Dezember 2021 liest man in dem Artikel der SZ – „Museumsverein drängt auf Mangelbeseitigung“ -, der Museumsverein unter Leitung von Manfred Quaatz fordere die „umgehende Behebung der Bauschäden durch die Stadt Bad Segeberg als Eigentümerin des Hauses“. Bemerkenswert ist, dass diese Forderung zum jetzigen Zeitpunkt so vehement artikuliert wird, denn seit mindestens zehn Jahren sind die eklatanten Baumängel des Segeberger Bürgerhauses durch das Gutachten das Sachverständigen Reimers bekannt und dokumentiert.

Noch im Sommer 2019 haben die Herren Quaatz und Geppert, denen die schwerwiegenden Baumängel ebenfalls bekannt gewesen sein dürften, sich bildmächtig im Dachboden des Alt- Segeberger Bürgerhauses aufgestellt und ohne einen begründeten Beschluss verkündet, dass dessen Dachgeschoss für mehr als 100.000 Euro inklusive einer Gaube ausgebaut werden solle. Dass die Denkmalschutzbehörde bei dieser Luftnummer nicht mitspielen würde, war jedem einigermaßen Informierten schon damals klar. Folgerichtig hat man von diesem Vorhaben auch nie wieder etwas gehört.

Nun wird angekündigt, das Museum an Wochenenden für jeweils drei Stunden Öffnungszeit auf 17 Grad aufheizen zu wollen. Und das, obwohl den Ehrenamtlichen, so schreibt Detlef Dreessen, bewusst sei, dass die Eingangstür des Museums immer wieder geöffnet sein werde, die Fenster des alten Gebäudes nur einfach verglast sind und demzufolge die Wärme lediglich in den hinteren beiden Räumen zu spüren sein werde.

Deutlicher formuliert: Der stark sanierungsbedürftige Zustand des Segeberger Bürgerhauses, das keinerlei energetische Wärmedämmung besitzt und obendrein ein luftdurchlässiges Außenmauerwerk aufweist, lässt das Aufheizen auf 17 Grad im Winter nicht nur aus kostentechnischer Sicht weder sinnvoll noch verantwortbar erscheinen.

Unsere Bitte: Gehen Sie nicht fahrlässig mit dem Gebäude und unseren Steuergeldern um, indem verschwenderisch die Lübecker Straße beheizt wird! Lassen Sie die Heizung ruhen, bis die dringend erforderliche Sanierung des Hauses ausgeführt worden ist!

Im Juni 2022 wird der „Förderverein Kreis- und Stadtmuseum Segeberg e. V.“ die vom Kreis Segeberg und der Stadt Bad Segeberg initiierte Machbarkeitsstudie für die Errichtung und den Betrieb eines Kulturellen Zentrums mit integriertem Kulturhistorischen Museum vorlegen. Die daraus resultierenden Empfehlungen werden auch Aussagen über eine sinnvolle Gestaltung und Funktion des Heimatmuseums treffen. Erst dann kann sachgemäß über die künftige Nutzung des Alt-Segeberger Bürgerhauses und dessen Sanierung entschieden werden.

Zu guter Letzt heißt es in dem o.g. Artikel: „Das Museum ist der einzige kulturelle Anlaufpunkt in Bad Segeberg im Winter.“ – Fakt ist: Es gibt in Bad Segeberg auch im Winter sehr wohl diverse kulturelle Angebote und Ereignisse, wie man u.a. auf www.bad-segeberg-kultourt.de, www.vjka.deoderwww.kirchenmusik-segeberg.de/de/Konzerte erfahren kann. Das wirklich vielfältige und lebendige Kulturleben unserer Stadt einzig auf Ausstellungen des Heimatmuseums zu reduzieren, ist Ausdruck einer nicht hinzunehmenden Überheblichkeit. Dies zu kommentieren, wäre Aufgabe des ansonsten so kulturaffinen Journalisten gewesen.

Für den Vorstand des Fördervereins Kreis- & Stadtmuseum Segeberg e.V.

Prof. Asmus J. Hintz
1. Vorsitzender

Dipl.-Jur. Magnus Wittern
2. Vorsitzender

Nils Hinrichsen, M.A.
Schriftführer

Zitat Ende

…und nun in der Fassung der Segeberger Zeitung:

Presse-Info zur Machbarkeitsstudie des Fördervereins
Kreis- und Stadtmuseum Segeberg Bad Segeberg, 02.03.2021

Sehr geehrte Presse-Vertreterinnen und Pressevertreter,

dem Förderverein Kreis- und Stadtmuseum Segeberg ist es gelungen, in den vergangenen drei Jahren ein schlüssiges Konzept für die Errichtung eines Kulturhistorischen Zentrums im Kreis Segeberg zu entwickeln. Stand zu Beginn der Vereinsarbeit das „Palais Wichmann“ (Höhlenkrug) in der Segeberger Altstadt für dieses Vorhaben im Fokus, so hat sich im Laufe der Zeit ein anderer Standort für diesen Zweck als sehr viel geeigneter erwiesen: Das „Amtmannhaus“ von 1774, bekannt als „Haus Segeberg“ und derzeit Sitz u. a. des Landrats, bietet hervorragende räumliche Gestaltungs- und Nutzungsmöglichkeiten. Im Zusammenhang mit dem anstehenden Neubau der Kreisverwaltung ist die einmalige Gelegenheit entstanden, das historische Gebäude aus dem späten 18. Jahrhundert in ein „Kulturelles Zentrum“ umzunutzen. Da auch die Nebenbauten und (Park-)Flächen bereits im Besitz des Kreises sind, wäre hier auch eine Ausweitung des Kulturangebots, möglicherweise durch einen Anbau, vorstellbar.

Der Förderverein Kreis- und Stadtmuseum Segeberg hat auf der Grundlage zahlreicher Gespräche mit Institutionen des Kreises und der Stadt, die sich mit Bildung und Kultur befassen, sowie mit Politikern unterschiedlicher Fraktionen sein neues Konzept „(Kulturelles) Zentrum für Bildung, Kultur und Tourismus im Kreis Segeberg“ entwickelt. Entgegen der ursprünglichen Idee von einem reinen Kreis- und Stadtmuseum beinhaltet das überarbeitete Konzept nun weitere Bereiche des kulturellen und kulturhistorischen Lebens: Neben dem reinen Museumsbetrieb mit dem Schwerpunkt zur Kreisgeschichte sind nun auch Kapazitäten für Archive und Forschung, Kultur- und Heimatpflege, breitgefächerte Kulturveranstaltungen sowie eine Stärkung der touristischen Marke des Kreises vorgesehen. (Nähere Informationen dazu sind auf der Internet-Seite des Vereins einsehbar:www.kreismuseum-segeberg.de/konzept)

Dieses Konzept findet inzwischen fraktionsübergreifend die breite Zustimmung der Grünen, der SPD und der CDU, die die Vorarbeit des Fördervereins ausdrücklich begrüßen und dem Kreis empfehlen, dass der Förderverein die Machbarkeitsstudie in Auftrag gibt. Darauf basierend werden die drei Parteien in der kommenden Sitzung des Bildungs-, Kultur- und Sportausschusses des Kreises am 09.03.2021 den Antrag auf Durchführung einer Machbarkeitsstudie für das neue Konzept stellen. Hierzu hat auch die Fraktion der WiSe bereits ihre Zustimmung signalisiert. Der Förderverein Kreis- und Stadtmuseum Segeberg hat sich bereiterklärt, diese Machbarkeitsstudie auf der Grundlage einer vom Kreis und anderen Institutionen zu sichernden Finanzierung von einer noch auszuwählenden Agentur erstellen zu lassen. Die Machbarkeitsstudie bietet dann eine informelle und fundierte Entscheidungsgrundlage, die letztlich zur politischen Meinungsbildung über dieses Projekt führen wird.

Mit freundlichen Grüßen
Prof. Asmus J. Hintz
1. Vorsitzender des Fördervereins
Kreis- und Stadtmuseum Segeberg e. V.
________________________________
Mob. +49 (0) 176 985 951 83

Pressemitteilung – Förderverein Kreis- und Stadtmuseum e.V. – 24.04.2020

von Prof. Asmus Hintz
1. Vorsitzender Förderverein Kreis- und Stadtmuseum e. V.

(Bitte um Beachtung: Der im folgenden Text genannte Button WEB-Vorträge wird auf der Homepage des Fördervereins ab dem 29.04.2020 aktiv sein.)

Am 06. März 2020 stellte der Vorstand des Fördervereins Kreis- und Stadtmuseum Segeberg e. V. – zusammen mit Landtagspräsident Klaus Schlie, Kreispräsident Claus-Peter Dieck und Honorarkonsul Bernd Jorkisch – sein ambitioniertes Jahresprogramm 2020 der Presse vor. Zu den hochkarätigen Referenten gehören neben dem Landtagspräsidenten Klaus SchlieDr. Frauke Dettmer (ehem. Jüdisches Museum Rendsburg), Dagmar Roesner, M.A. (Museumszertifizierung SH), Wilhelm von Boddien (Förderverein Berliner Schloss), Hans-Caspar Graf zu Rantzau (Gut Pronstorf), Prof. Dr. Dr. h.c. Claus von Carnap-Bornheim (SH Landesmuseen) und Dr. Ortwin Pelc (ehem. Museum für Hamburgische Geschichte).

DIE VORTRÄGE UND AKTIONEN DES FÖRDERVEREINS IN 2020 FINDEN STATT!

Das Jahresprogramm 2020 wird trotz der derzeit gebotenen Einschränkungen in angepasster Weise durchgeführt. Die Erfahrungen der Corona-Krisentage mit den Herausforderungen für das gesellschaftliche Miteinander zeigen, dass wir uns nicht nur auf ökonomisches Effizienzdenken fokussieren dürfen. Vielmehr müssen wir die gemeinsamen Werte unserer kulturellen Identität vermitteln, die uns auch in der Vergangenheit gerade in den schwierigsten Krisenjahren (Bewältigung der Folgen des 2. Weltkrieges, Aufbau, Wiedervereinigung, Integration der Flüchtlinge usw.) geleitet und uns Kraft und Zuversicht für die Zukunft gegeben haben. Hier kann ein Kulturhistorisches Zentrum für Bildung und Kulturgeschichte einen wirksamen Beitrag leisten. Dass wir auch in diesen schwierigen Zeiten einen Zuwachs an Vereinsmitgliedern erleben, bestärkt uns in unserem Engagement.

Statt im Bürgersaal des Bad Segeberger Rathauses, in der Remise und in der Kunsthalle Otto Flath kann man die Vorträge nun zu jedem beliebigen Zeitpunkt auf der Web-Seite des Fördervereins erleben, die um den neuen Button WEB-Vorträge ergänzt wird.
Den Anfang macht die ehemalige Leiterin des Jüdischen Museums Rendsburg, Dr. Frauke Dettmer, am Donnerstag, 30.04.2020. Ab diesem Tag wird ihr Vortrag Das Jüdische Museum – Synagoge – Fischräucherei – Museum“ unter der Internet-Adresse (www.kreismuseum-segeberg.de/WEB-Vorträge/) zu finden sein.
Mit ihrem exklusiv für den Förderverein Kreis- und Stadtmuseum Segeberg erarbeiteten Vortrag stellt die ehemalige Museumsleiterin die Entstehungsgeschichte des bedeutenden Jüdischen Museums in den historischen Räumen der einstigen Rendsburger Synagoge vor. Zugleich wird sie aufzeigen, wie sehr die Stadt Rendsburg durch die Einrichtung dieser landesweit bedeutenden Kulturstätte gewonnen hat. Als Besonderheit bietet der Förderverein den Vortrag auf zweierlei Weise an: Interessierte, die lieber selbst lesen, öffnen den bebilderten Vortrag auf der Vereins-Seite als PDF. Wer hingegen lieber zuhört, hat die Möglichkeit, den Vortrag als Podcast aufzurufen – die zahlreichen Abbildungen laufen dabei automatisch mit.
Die 1842 eingeweihte Segeberger Synagoge wurde während der NS-Herrschaft geschändet und im Jahre 1962 durch Abriss endgültig vernichtet. Seit 2007 gibt es in unserer Stadt wieder ein jüdisches Gemeindezentrum mit Synagoge und Mikwe. Wir setzen uns dafür ein, dass im geplanten Kreis- und Stadtmuseum die Jüdische Geschichte und Kultur endlich in angemessener Weise dargestellt wird.

Ab dem 09. Mai 2020 wird Klaus Schlie (Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landtags und ehemals Geschichtslehrer) unter „WEB-Vorträge“ (www.kreismuseum-segeberg.de/WEB-Vorträge/) per Video in seinem Vortrag „Gegenwart und Zukunft brauchen Vergangenheit – und Segeberg ein Kreis- und Stadtmuseum.“ u. a. auf die Chance hinweisen, dass ein attraktives Zentrum für Bildung und Kulturgeschichte auf lange Sicht auch ein wichtiger ergänzender Bestandteil des touristischen Portfolios werden kann. Er wendet sich an Unterstützer und Skeptiker des Projektes Kreis- und Stadtmuseum Segeberg gleichermaßen und appelliert an die Bürger und Politiker Segebergs, das Projekt Kreis- und Stadtmuseum Segeberg durch eigene Mitwirkung zu unterstützen und somit dafür zu sorgen, etwas Bleibendes für Generationen zu schaffen. Anfang Mai werden noch detaillierte Informationen zu diesem besonderen Vortrag veröffentlicht. Derursprünglich ebenfalls für den 09. Mai 2020 geplante Bürgerbeteiligungs-Workshop im Sitzungssaal des Segeberger Kreistags mit Bürger*innen und Politiker*innen aus Kreis und Stadt wird stattfinden, sobald die Kontaktsperren aufgehoben worden sind.

Auch der Vortrag der Leiterin der Schleswig-Holsteinischen Museumszertifizierung, Dagmar Roesner, M.A., „Museum 4.0. – Was wünschen sich die Besucher?“ wird ab dem 28. Mai 2020 als WEB-Beitrag auf der Vereins-Homepage abrufbar sein.

Der Vortrag „Das Berliner Schloss – Von der Vision zur Realisierung“ des Geschäftsführers des Fördervereins Berliner Schloss, Wilhelm von Boddien, wird am 25. Juni 2020 voraussichtlich wie geplant im Bürgersaal des Rathauses stattfinden können. Informationen hierzu werden zeitnah aktualisiert über die Presse und über die Homepage des Fördervereins bekanntgegeben.

Mit der Anpassung des Vortragsprogramms 2020 an die Bedingungen der Corona-Krise verleiht der Förderverein seiner Forderung nach einem kulturhistorischen Zentrum für Segeberg auch unter den erschwerten Bedingungen Nachdruck. Darüber hinaus hegt der Vorstand die Hoffnung, dass die online-Vorträge ein noch breiteres Publikum finden werden. – In jeder Krise liegt eine Chance. Nutzen wir diese!

Prof. Asmus J. Hintz
1. Vorsitzender des Fördervereins
Kreis- und Stadtmuseum Segeberg e. V. 
Mob. +49 (0) 176 985 951 83

Vorstellung des Jahresprogramms 2020

von Prof. Asmus Hintz
1. Vorsitzender Förderverein Kreis- und Stadtmuseum e. V.

am 06.03.2020
um 10:00 Uhr

in der Remise
Hamburger Str. 25
23795 Bad Segeberg

Förderverein Kreis- und Stadtmuseum Vorstellung Jahresprogramm 2020
Personen von links nach rechts:
  • Norbert Schmitt, 2. Vors. des Fördervereins 
  • Prof. Asmus J. Hintz, 1. Vors. des Fördervereins
  • Nils Hinrichsen, Schriftführer des Fördervereins,
  • Klaus Schlie, Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landtages
  • Konsul Bernd Jorkisch, Kuratoriumsmitglied des Fördervereins 
  • Claus Peter Dieck, Kreistagspräsident

Der Vorstand des Fördervereins Kreis- und Stadtmuseum Segeberg e. V. stellte am 06. März 2020 sein Jahresprogramm 2020 in der Remise in Bad Segeberg vor. Prof. Asmus Hintz betonte, dass es den exzellenten Kontakten des Vorstandsmitglieds Nils Hinrichsen zu verdanken sei, dass hochkarätige Expert*innen aus den Bereichen der kulturhistorischen Bildung für diese herausragende Vortragsreihe gewonnen werden konnten. In den Vorträgen werden u. a. moderne Museumskonzeptionen ebenso thematisiert wie der Weg vergleichbarer Projekte durch die verschiedenen Gremien der Stadt.

So wird im ersten Vortrag der Veranstaltungsreihe die ehemalige Leiterin des Jüdischen Museums Rendsburg, Dr. Frauke Dettmer, insbesondere Fragen bezüglich der Relevanz und der gesellschaftlichen Rolle eines örtlichen Museumsprojektes für die umgebende Gemeinde nachgehen.

Hans-Caspar Graf zu Rantzau wird anhand der Geschichte des Gutes Pronstorf – der Familien von Buchwald und der Grafen zu Rantzau – exemplarisch die Geschichte der Güter und Adelsfamilien im Kreis Segeberg beschreiben und damit deutlich machen, welches enorme Potenzial für eine kreishistorische Ausstellung in diesem Aspekt steckt.

Mit dem Vortrag des Leitenden Direktors der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, Prof. Dr. Dr. h. c. Claus von Carnap-Bornheim, wird den Aufgaben, Herausforderungen und Perspektiven nachgegangen, die der Landesbetrieb in seinen etlichen Einrichtungen (Museum für Archäologie, Museum für Kunst und Kulturgeschichte/Schloss Gottorf, Gottorfer Globus und Barockgarten, Wikingermuseum Haithabu, Freilichtmuseum Molfsee, Jüdisches Museum Rendsburg, Eisenkunstgussmuseum Büdelsdorf und Kloster Cismar) verfolgt.

Und Dagmar Rösner M. A., zuständig für die Beratung und Zertifizierung von Museen in Schleswig-Holstein, weiß aufgrund von Besucherforschungen und –befragungen, wie Museen zu spannenden Lern- und Erlebnisorten für Jung und Alt werden. Über dieses Wissen bietet sie in ihrem Vortrag einen „Blick hinter die Kulissen“ gelungener Museumsarbeit an.

Der langjährige Abteilungsleiter für die Stadtgeschichte im großen Museum für Hamburgische Geschichte, Dr. Ortwin Pelc, wird anhand aktueller Ausstellungskonzepte, kontroverser Diskussionen und heutiger Erwartungen an eine „gute Museumspräsentation“ gelungene und weniger geglückte Beispiele vorstellen und auf die Innovationen näher eingehen, die auch in der Museumsarbeit unumgänglich sind.

Dem Hamburger Kaufmann und Visionär Wilhelm von Boddien, Geschäftsführer des Fördervereins Berliner Schloss e. V., ist es zu verdanken, dass Berlin sein zentrales Stadtschloss mit der historischen Fassade entgegen des anfänglichen Widerstandes vieler Skeptiker zurückerhalten hat. In seinem Vortrag wird der charismatische Motivator den Prozess von seinem ersten Impuls über die Entwicklung einer Vision und der nachfolgenden Überzeugungsarbeit nachzeichnen, die bis zum politischen Beschluss des Wiederaufbaus notwendig war. Mit anschaulichen Bildern über den Wiederaufbau des historischen Stadtschlosses wird deutlich, welche inspirierende Wirkung und Kraft eine Vision entfalten kann.

Der Präsident das Schleswig-Holsteinischen Landtages, Klaus Schlie, hat die Schirmherrschaft für das ambitionierte Vorhaben des Fördervereins Kreis- und Stadtmuseum übernommen. Er wird am 09. Mai 2020 den Bürgerbeteiligungs-Workshop im Sitzungssaal des Segeberger Kreistages mit einem Impulsvortag eröffnen und anschließend in einer Podiumsdiskussion mit Politiker*innen des Kreises und der Stadt seine positive Einstellung zu dem Projekt darlegen. Auf der heutigen Pressekonferenz betonte er, dass der Förderverein Kreis- und Stadtmuseum Segeberg mit dem ehemaligen ´Palais Wichmann´ ein hervorragend geeignetes Gebäude für das Museum ins Auge gefasst und vor allem aber ein schlüssiges Konzept vorgelegt habe, welches ihn besonders durch den museumspädagogischen Ansatz überzeuge.  Aus vollem Herzen unterstützte der Landtagspräsident dieses Vorhaben und sprach dem Förderverein seinen großen Respekt für die bereits geleistete Arbeit aus. Der Wunsch nach mehr regionalgeschichtlichen Bezügen und Inhalten im Schulunterricht sei seit Jahren laut zu vernehmen und vorbildlich demzufolge die Schaffung eines regionalen kulturhistorischen Zentrums unter Einbindung der allgemeinbildenden Schulen und Lehrkräfte.

Förderverein Kreis- und Stadtmuseum Vorstellung Jahresprogramm 2020
Förderverein Kreis- und Stadtmuseum Vorstellung Jahresprogramm 2020
Förderverein Kreis- und Stadtmuseum Vorstellung Jahresprogramm 2020

Hierzu passt die vom Bad Segeberger Gymnasiallehrer Norbert Schmitt, OstR. i. R., konzipierte Rallye „Quer durch Segebergs Geschichte“, die sich im August anlässlich des Sommerfestes des Fördervereins (wieder in der Backstube der ehemaligen „Höhlenkrug“-Bäckerei) mit der über 800-jährigen Stadthistorie beschäftigen wird.

Prof. Hintz über das Konzept des am 09. Mai geplanten Bürgerbeteiligungs-Workshops: „Der Förderverein sucht den Diskurs mit den Bürger*innen in Kreis und Stadt sowie mit der Politik, um deren Wünsche und Vorstellungen bei der Konzeption eines Kreis- und Stadtmuseums in der Kreisstadt Segeberg zu berücksichtigen. Als modernes kulturhistorisches Zentrum innovativer Geschichtsvermittlung – unter Einsatz zeitgemäßer Medien und attraktiver Museumsdidaktik – soll es zu einem Ort der Begegnung werden für Jung und Alt sowie für alle kulturgeschichtlich Interessierten.

Im Bürgerbeteiligungs-Workshop können die Teilnehmer*innen mitwirken, einen spannenden außerschulischen Lernort für Tausende von Schülerinnen und Schülern zu kreieren, der durch Sonderveranstaltungen, Workshops und Vorträge als attraktiver Anziehungspunkt auch das Stadtmarketing des Tourismus- und Klinikstandortes Bad Segeberg bereichern wird. Ebenfalls diskutiert werden soll, welche Einrichtungen (von Archiven über Tagungs- und Veranstaltungsräumen bis hin zu einem Zentralen Museumsberatungsbüro) noch integriert werden könnten. Die Ergebnisse dieser einzigartigen Bürgerbeteiligung werden Bestandteil der Konzeption, die im Herbst dieses Jahres in Form einer Machbarkeitsstudie dem Kreistag zur Abstimmung vorgelegt werden soll.“

Claus Peter Dieck, Präsident des Kreistages: „Moderne Museen mit nachhaltigen Bildungskonzepten sind und bleiben als kulturelles Gedächtnis eine wichtige Anlaufstelle, von der noch viele Generationen profitieren werden. Die Projektidee eines Kreis- und Stadtmuseums, für das ich sehr viel Sympathie hege und für das mit dem „Palais Wichmann“, ehemals „Höhlenkrug“,  bereits ein Gebäude mit erkennbar historischer Relevanz gefunden ist, bildet eine gute Grundlage für den weiteren Diskurs mit Politik, Fördermittelgebern und weiteren Partnern.

Konsul Bernd Jorkisch, Mitglied im Kuratorium des Fördervereins und Vorstandsvorsitzender im HanseBelt e.V.: „Mit der strategischen Ausrichtung in der HanseBelt Region, zu der der Kreis Segeberg gehört und aktives Mitglied im Regionalmanagement ist, wird dem Tourismus im Binnenland mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Da wäre ein modernes Kreismuseum in Bad Segeberg ein gleichsam willkommenes Informationszentrum wie zu begrüßender Tourismusfaktor.

Prof. Asmus J. Hintz appellierte an alle Bürger*innen und Politiker*innen: „Informieren Sie sich, gestalten Sie mit! Was in vergleichbaren Kreisstädten längst Standard ist, sollte auch uns nicht vorenthalten werden. Wir freuen uns auf den Dialog mit Ihnen!“

Bad Segeberg, 06.03.2020

Prof. Asmus J. Hintz
1. Vorsitzender des Fördervereins
Kreis- und Stadtmuseum Segeberg e. V.

Text für die Pressekonferenz

am 28.10.2019
im Rathaus zu Bad Segeberg

von Prof. Asmus Hintz
1. Vorsitzender Förderverein Kreis- und Stadtmuseum e. V.

am 05.11.2019
im Bad Segeberger Rathaus/Bürgersaal

Veranstalter:
Förderverein Kreis- & Stadtmuseum Segeberg e. V.

für die Vortragsveranstaltung
„Reichtum durch Kultur – Museum als kulturelle und wirtschaftliche Bereicherung“

von Prof. Dr. Hans Wißkirchen
(Leitender Direktor Kulturstiftung Hansestadt Lübeck / die LÜBECKER MUSEEN)

Am Wochenende sprach ich mit dem Vorstand einer bedeutenden Stiftung aus Lübeck, die einen erheblichen Beitrag für die Sanierung der Marienkirche leistet, über unser Vorhaben, in Bad Segeberg ein kulturhistorisches Kreis- und Stadtmuseum im ehemaligen Höhlenkrug zu errichten.
„Das ist ja die Aufgabe der Politik!“ sagte er spontan und fügte hinzu: „In Lübeck wäre das kein Problem; das entspricht dem Geist des Bürgerschaftlichen Engagements, sich für Kultur und Bildung einzusetzen.“

Eine Gesprächspartnerin aus Bad Segeberg merkte daraufhin besorgt an: „Ja, rechnet sich das denn überhaupt, so ein Museum?“ – Unterschiedlicher könnten die Anschauungen nicht sein. Auf der einen Seite das Bewusstsein eines Lübecker Bürgers für das Postulat der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“, die 2007 veröffentlichte:

„KULTUR IST KEIN ORNAMENT. SIE IST DAS FUNDAMENT, AUF DEM UNSERE GESELLSCHAFT STEHT UND AUF DAS SIE BAUT. ES IST AUFGABE DER POLITIK, DIESES ZU SICHERN UND ZU STÄRKEN.“

und auf der anderen Seite die besorgte Frage aus Bad Segeberg, ob sich denn so ein Museum überhaupt rechnen könne.

Eine Bildungsinstitution wie z. B. ein kulturhistorisches Museum als außerschulischer Bildungsort ist kein Profitcenter, das kostendeckend oder gar mit Gewinn arbeiten müsste. Solche Einrichtungen sind seitens des Kreises und/oder der Stadt im Rahmen der kommunalen Daseinsfürsorge ebenso vorzuhalten und zu betreiben wie z. B. allgemeinbildende Schulen oder Kindergärten.

Wir brauchen ein professionell geführtes und gut ausgestattetes Kreis- und Stadtmuseum, weil die Kreisstadt Segeberg ein zentraler Standort für zahlreiche schulische Einrichtungen in kommunaler Trägerschaft und der Trägerschaft des Kreises mit Tausenden von Schülerinnen und Schülern ist. Der gesellschaftliche Auftrag und die Notwendigkeit der kulturellen Bildung – insbesondere der Kinder- und der Jugendbildung – nimmt uns in die Pflicht, ein Kreismuseum zu betreiben. Museen bieten stimulierende Lernumwelten, können Interesse wecken und bieten neben Sinnstiftung und Orientierung durch die Beschäftigung mit Kunst, Kultur, Natur und Geschichte am realen Objekt Raum für selbstgesteuertes und emotional fundiertes Lernen.

Neben den klassischen Themen der Museumsarbeit mit museumspädagogischen Angeboten sowie Sonder- und Wechselausstellungen wollen wir uns besonders dafür einsetzen, dass das Schicksal der Jüdischen Gemeinde und deren Synagoge in Segeberg umfassend dargestellt und im Bewusstsein wachgehalten wird. Bis heute gilt es in Bad Segeberg eine historische Hypothek abzuarbeiten, denn:

Nach der brutalen Ausgrenzung missliebiger Segeberger (Kommunisten, Sozialdemokraten, Juden u. a.) und der (Selbst-) Gleichschaltung bzw. Auflösung aller übrigen Vereine, Parteien und Gewerkschaften ab 1933 gliederte sich die Mehrheit der Stadtbewohner in die sogenannte „Volksgemeinschaft“ des „Dritten Reiches“ ein, sodass NS-Kreisleiter Werner Stiehr in der NS-Propagandaschrift zum 800jährigen Stadtjubiläum dreist behaupten konnte:  „(…) Wie einmütig Segeberg hinter dem Führer steht, beweist die große Vertrauenskundgebung vom 26. März 1936, in der es sich mit 35.093 Stimmen, also fast zu 100 Prozent, zu ihm bekannte.“

Aber: Auf der aktuellen Website der Stadt Bad Segeberg unter „Chronik/Geschichte“ findet diese für die Stadt bedeutsame und für die Jüdische Gemeinde folgenschwere Zeit keinerlei Erwähnung.
Obwohl der einleitende Text zu dieser Seite verspricht, die Entwicklung der Stadt Bad Segeberg von der Gründung der Siegesburg im Jahre 1134 bis in die heutige Zeit darzustellen, wird für die Zeitspanne von 1929 bis 1952 lediglich erwähnt: (…)

  • 1929: 1. Landesturnier der Reit- und Fahrvereine in Bad Segeberg.
  • 1934: Der Nationalsozialistische Arbeitsdienst (NSAD) beginnt mit dem Bau des Freilichttheaters als sogenannte Thingstätte.
  • 1937: wurde die Feierstätte im Rahmen der 800-Jahr-Feier Stadt Bad Segeberg mit dem Theaterstück „Die Schlacht der weißen Schiffe“ von Henrik Herse eingeweiht.

Gibt man auf dieser Website bei SUCHEN & FINDEN die Begriffe „Nationalsozialismus“, „Jüdische Gemeinde“, „Synagoge“ ein, ergibt das keine Treffer. Diese Geschichtsklitterung noch im Jahre 2019 (!) auf der aktuellen Website der Stadt Bad Segeberg ist zu korrigieren.

Kreis und Stadt Segeberg haben dringenden Bedarf an einem kulturhistorischen Museum, welches u. a. auch diese wichtigen Aspekte der jüngeren Geschichte umfassend aufarbeitet. Wie wichtig das ist, zeigt sich u. a. auch an dem Aufflackern neonationalsozialistischer Umtriebe dieser Tage in Kreis und Stadt.

Als wir in 2018 unsere Vision „2025 Eröffnung des Kreis- und Stadtmuseums Segeberg im ehemaligen Palais Wichmann“ verkündeten, wurden wir mit der kritischen Frage konfrontiert, wer das denn wohl bezahlen solle: „Woher kommt das Geld?“ Meine Antwort damals wie heute lautet: Das Geld ist kein Problem, das ist in ausreichendem Maße vorhanden. Man muss sich nur bemühen, die erforderlichen Gelder bei den entsprechenden Stellen zu beantragen.

Am 28.09.2019 auf SPIEGEL ONLINE äußert sich Olaf Scholz über ungenutzte Fördermilliarden: Bitte nehmt das Geld! … Der Bund will Milliarden investieren, doch ihm fehlen Interessenten: Olaf Scholz ärgert sich über nicht abgerufene Fördermittel. Jetzt will der Finanzminister die Richtlinien vereinfachen.“ In Deutschland bleiben jedes Jahr Investitionsmittel in Milliardenhöhe für Schulen, Straßen und Digitalisierung ungenutzt liegen. Das frustriert Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). „Das steigt von Jahr zu Jahr“, sagte der Vizekanzler gegenüber der „Rheinischen Post“. – „Inzwischen sind das im gesamten Etat mehr als 15 Milliarden Euro.“ Der Finanzminister rief Länder, Kommunen und Investoren auf: „Bitte nehmt das Geld!“ Es stünden genügend ungenutzte Investitionsmittel beim Bund bereit. Scholz kündigte zugleich an, die Entscheidungsprozesse zu vereinfachen, damit die Mittel leichter abgerufen werden könnten.

Kommen wir vom Bund in den Kreis Segeberg: Angesichts der Einnahmensituation rechnet der Kreis Segeberg bis 2023 jährlich mit Überschüssen im zweistelligen Millionenbereich (28,6 Millionen Euro sollen es 2023 werden). Der Zuwachs von Personalstellen von 664 in 2015 auf 990 in 2020 zeigt, dass Geld ausreichend vorhanden ist.

Für uns – ganz naheliegend – vermittelt z. B. die Aktivregion Alsterland (ein Zusammenschluss von Gemeinden und Ämtern der Kreise Segeberg und Stormarn) Fördermittel aus dem „Europäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raumes“ (ELER). Das Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration unterstützt ebenfalls entsprechende Projekte.

Am 03. Dezember 2019 werden wir im Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration des Landes Schleswig-Holstein mit dem Leiter des Referats ländliche Entwicklung, Herrn Blucha, und Vertretern des Ministeriums für Wissenschaft, Bildung und Kultur in Beratungsgespräche eintreten.

Und erfreulicherweise, diese Information ist ganz aktuell:

Wir haben die Zusage von Klaus Schlie, Landtagspräsident des Schleswig-Holsteinischen Landtages, mit sofortiger Wirkung die Schirmherrschaft für den Förderverein Kreis- und Stadtmuseum Segeberg e. V. zu übernehmen.

Die Entscheidung für ein Kreis- und Stadtmuseum liegt in der Verantwortung der Politikerinnen und Politiker des Kreises und der Stadt. Weder die Herrichtung des Höhlenkruges als Museumsort noch die notwendigen Personalstellen und die Kosten des laufenden Betriebes sind wirklich das Problem. Ich verweise noch einmal auf die Feststellung der Enquete-Kommission 2007:

„KULTUR IST KEIN ORNAMENT. SIE IST DAS FUNDAMENT, AUF DEM UNSERE GESELLSCHAFT STEHT UND AUF DAS SIE BAUT. ES IST AUFGABE DER POLITIK, DIESES ZU SICHERN UND ZU STÄRKEN.“

Wir bieten seit September dieses Jahres Fachvorträge aus dem Museumsbereich hier in Bad Segeberg an, zu denen wir alle Politikerinnen und Politiker sämtlicher Fraktionen des Kreises und der Stadt sowie alle Amtsleiter*innen und Bürgermeister*innen konsequent einladen, damit sie sich von hervorragenden Expert*innen über die Rahmenbedingungen und Konsequenzen für die Errichtung eines Kreis- und Stadtmuseums informieren können. Darüber hinaus habe ich allen Fraktionen, Städten und Gemeinden des Kreises angeboten, direkt zu ihnen zu kommen, zu informieren und mit ihnen zu diskutieren. Ich würde mich freuen, wenn von meinem ehrenamtlichen Angebot reger Gebrauch gemacht würde.

Wir verdanken es erneut den ausgezeichneten Kontakten von Nils Hinrichsen, dass wir am 05. November 2019 mit Prof. Dr. Hans Wißkirchen erneut einen herausragenden Fachmann gewonnen haben. Als Kenner der Lübecker wie der bundesweiten Museumsszene wird Herr Wißkirchen in seinem Vortrag „Reichtum durch Kultur. Museen als kulturelle und wirtschaftliche Bereicherung“ aufzeigen, in welcher Weise die Hansestadt Lübeck durch ihre herausragende Museumslandschaft in der vielfältigsten Weise profitiert und zugleich beispielhaft auch im Hinblick auf das projizierte Segeberger Kreis- & Stadtmuseum auf Perspektiven für einen kulturellen wie wirtschaftlichen Hinzugewinn in Kreis und Stadt Segeberg eingehen.

Bad Segeberg, 28.10.2019

Prof. Asmus J. Hintz


 1  Die Zustimmung zum Nationalsozialismus setzte in Segeberg früh ein (Reichstagswahl 14.9.1930 = 40,6% NSDAP-Wähler im Kreis, Landtagswahl 24.4.1932 = 64,9%).